Glatt Ingenieurtechnik: Vorreiter im Osten und bei der Spitzenforschung
Der Anlagenbauer Glatt Ingenieurtechnik zählt zu den innovativsten Unternehmen im Osten und forscht an den Materialien und Produktionsverfahren der Zukunft.
Der Spezialist für Anlagenbau und Prozessentwicklung Glatt Ingenieurtechnik aus Weimar wurde vom ostdeutschen Wirtschaftsmagazin WIRTSCHAFT + MARKT unter die Top 150 der Innovationsführer in den neuen Bundesländern gewählt. Das für seine Wirbelschichttechnologie bekannte Unternehmen ist zudem ein gefragter Technologiepartner für kundenspezifische Verfahren und Produkte, wie zum Beispiel bei der Entwicklung von Hochleistungspulvern für den 3D-Druck, Batteriewerkstoffe und Medizintechnik.
Weltweit gefragt und in der Wissenschaft bestens vernetzt: Die Wirtschaftsministerien, Landesfördergesellschaften und Investitionsbanken der östlichen Bundesländer und Berlins haben Glatt als einen Leuchtturm unter den Maschinenbauern im Osten nominiert. Die Jury der Redaktion hat den Anlagenbauer in die Liste der innovativsten Firmen gewählt. Glatt plant und realisiert Anlagen und ganze Produktionsstätten für die Lebensmittel-, Tierfutter- und Feinchemie-Industrie sowie den Biotech-Sektor. Die technologische Expertise wird auch in der Spitzenforschung geschätzt, wie der Überblick über die aktuellen Forschungsprojekte zeigt, an denen Glatt beteiligt ist.
- im Original veröffentlicht im Fachmagazin CITplus 6/2019, S. 06–07 (WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim)
- Forschungsinnovative | CHEManager (chemanager-online.com)
Wie lässt sich Sauerstoff für mobile Patientengeräte oder industrielle Anwendungen mit geringerem Energieaufwand generieren wie bisher? Mit dieser Frage beschäftigt sich das im Dezember 2018 angelaufene Projekt SaMBA, das durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert wird und auf drei Jahre angelegt ist. Ziel ist es, ein Herstellungsverfahren für hochpermeable Sauerstoff-Membranen zu entwickeln und eine Anschlusslösung zu finden, mit der sich diese mit Sauerstoff-Generatoren verbinden lassen. Glatt erzeugt dabei die für die Membranherstellung erforderlichen Pulverrohstoffe mit exakt einstellbarer Partikelmorphologie.
Ansprechpartner: Dr. rer. nat. Thomas Jähnert
Projektnummer: 2018 FE 9026
Förderung durch den Freistaat Thüringen sowie Kofinanzierung durch EFRE-Mittel
Wie können innovative Produktformen aussehen? Wie können Nahrungsergänzungsmittel in Pulver- oder Granulatform, als Kapsel oder Tablette ihre optimale Wirkung erzielen? Daran arbeiten die Forscher bei Glatt – stets mit dem Fokus auf anwendungsbereite und industriell umsetzbare Lösungen. Im Verbundprojekt ASTEROID-WS beispielsweise evaluieren sie die mess- und regelungstechnischen Voraussetzungen für automatisch steuerbare Granulationsprozesse. Granulate mit neuartigen Eigenschaften in verbesserter sowie extrem gleichbleibender Granulatqualität sollen so erzeugt werden können. Das bis März 2020 laufende Projekt wird vom Freistaat Thüringen gefördert und durch Mittel der Europäischen Union im Rahmen von EFRE kofinanziert.
Ansprechpartner: Dr.-Ing. Michael Jacob
Projektnummer: 2016 FE 9052
Förderung durch den Freistaat Thüringen sowie Kofinanzierung durch EFRE-Mittel
Fachbeitrag zur Fallstudie ‚Modellbasiertes Regeln von Granulationsprozessen‘
Im wörtlichen Sinne weltbewegend können auch die Ergebnisse zweier Batterieforschungsprojekte ausfallen, in die Glatt eingebunden ist. Die Partner des EMBATT2.0-Konsoritums entwickeln stapelbare Bipolarbatterien auf Basis der Lithium-Ionen-Technologie. Als Spezialist für Partikeldesign konzentriert sich Glatt hierbei auf die Entwicklung von prozesstechnischen Lösungen zur Herstellung von Aktivmaterialien. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und soll bis 2019 Fragestellungen zu neuartigen Materialien und effektiven Herstellungsverfahren beantworten.
Ansprechpartner: Dr. rer. nat. Thomas Jähnert
Projektnummer: 03WP0068A
BMBF-Förderung
Weitere Informationen zu den Projekten vom EMBATT2.0 – Material- und Prozessentwicklung für die effiziente Fertigung der großformatigen Bipolarbatterie EMBATT
Im Verbundprojekt ARTEMYS befassen sich die beteiligten Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit Fertigungstechnologien für Materialien, die in Festkörperbatterien eingesetzt werden sollen. Hier ist die Expertise des Anlagenbauers aus Weimar in den Bereichen Hochtemperatur-Prozesstechnik gefragt, unter anderem mithilfe des Pulversyntheseverfahrens. Unterstützt wird das Verbundprojekt ebenfalls vom BMBF.
Ansprechpartner: Dr. rer. nat. Thomas Jähnert
Projektnummer: 03XP0114E
BMBF-Förderung
Weitere Informationen zu ARTEMYS: Fertigung von ASSB
Werden 3D-Drucker zukünftig auch komplexe Bauteile wie zum Beispiel ein Armaturenbrett herstellen, ohne dass der Mensch aufwendig nacharbeiten muss? An entsprechenden addidiven Fertigungsverfahren arbeiten die Projektpartner in dem vom BMBF geförderten Forschungsprojekt „HyAdd3D“ (Hybride additive Multimaterialbearbeitung). Die benötigten Modellsubstanzen erzeugt Glatt im Hochtemperaturreaktor in seinem Technologiezentrum in Weimar. Dort forscht der Anlagenbauer auch an neuen Konzepten für die Pulversynthese für 3D-Druck-Anwendungen und erarbeitet sowohl die Verfahrens- als auch die Anlagentechnologie für die Füllstoffherstellung und -funktionalisierung.
Ansprechpartner: Dr. rer. nat. Thomas Jähnert
Projektnummer: 02P15B173
BMBF-Förderung
Weitere Informationen zu HyAdd3D – Hybride additive Multimaterialverarbeitung
Angelaufen ist inzwischen zudem die Internationalisierung des Spitzenclusters WIGRATEC+ (Wirbelschicht- und Granuliertechnik) der Region Sachsen-Anhalt/Thüringen. Der regionale Wachstumskern wurde 2009 mit Förderung durch das BMBF ins Leben gerufen und ist auch nach Beendigung der Förderphasen sehr aktiv. Ziel der neuen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit ist es, Innovationskompetenzen zu bündeln und sich mit der niederländischen Netzwerkorganisation NWGD (Nederlandse Werkgroup Drogen – Niederländische Arbeitsgruppe für Trocknungstechnik) intensiv zu vernetzen. Durch die Nutzung von Synergien auf den prozessseitigen Gebieten der Wirbelschicht- und Granuliertechnik einerseits und der produktseitigen Entwicklungskompetenz der Partner im Bereich Futter- und Nahrungsmittel andererseits sollen gemeinsam neuartige Anwendungsfelder erschlossen werden.
Ansprechpartner: Dr.-Ing. Michael Jacob
Projektnummer: 03INT609BB
BMBF-Förderung
Weitere Informationen zu WIGRATEC+-Wirbelschicht- und Granuliertechnik
„Aufgrund unserer technologie- und prozessorientierten Innovationskompetenz sind wir ein gefragter Entwicklungspartner im In- und Ausland,“ sagt Dr. Michael Jacob, Leiter Verfahrenstechnik, Process Technology Food, Feed & Fine Chemicals bei Glatt Ingenieurtechnik. „Die Mitarbeit in Gremien und öffentlich geförderten Verbundprojekten ermöglicht es uns, Ergebnisse aus unserer internen Forschung und Entwicklung schneller im industriellen Umfeld zu testen und durch die Bündelung komplementärer Kompetenzen weiterzuentwickeln. Zahlreiche Verfahren, wie zum Beispiel PHOS4green zur Rückgewinnung von wertvollem Phosphor aus Klärschlammaschen bei gleichzeitiger Erzeugung eines neuen pflanzenverfügbaren Düngergranulats, konnten so zur Marktreife gebracht werden.“
Ansprechpartner: Jan Kirchhof
Deutschlands Maschinenbauer waren nicht ohne Grund auch 2018 wieder der drittgrößte Produzent der Welt. Neben der Forschungsförderung fließen Investitionen des Bundes und der Länder auch direkt in Leuchttürme wie Glatt, wo sie etwa zur Entwicklung neuer Anlagentechnologie genutzt werden. Mit Mitteln der Thüringer Aufbaubank hat Glatt 2009 sein Weimarer Technologiezentrum erweitert, die flexibelste mobile Wirbelschicht-Laboranlage der Welt entwickelt und einen Reaktor zur Pulversynthese gebaut, der jetzt zur Entwicklung der Hochleistungspulverwerkstoffe von morgen eingesetzt wird. An der Erfolgsgeschichte des 2011 von Glatt initiierten Verbundprojekts pades (partikeldesign thüringen) war die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen beteiligt: 17 Unternehmen und vier Forschungseinrichtungen aus der Region Erfurt-Weimar-Jena hatten sich darin zusammengeschlossen, um die Werkstoff-, Material- und Technologieentwicklung zur Funktionalisierung von Partikeln entscheidend voranzutreiben.Auch hier wurden regionale Kompetenzen zum Nutzen aller Beteiligten gebündelt und stabile, nachhaltige sowie andauernde Beziehungen zwischen den Partnern aufgebaut.
Ansprechpartner: Dr.-Ing. Michael Jacob
Glatt Ingenieurtechnik: Mitglied des Wachstumskern der Region Thüringen
„Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung, die wir hier in Thüringen bekommen, deshalb können wir auch viel zurückgeben,“ so Dr. Michael Jacob. „Wir engagieren uns zum Beispiel auch in der Zusammenarbeit mit Netzwerkpartnern wie der Bauhaus-Universität Weimar, der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg oder der Technischen Universität Hamburg-Harburg:“ Mit Stipendien förderte Glatt Studierende im Rahmen des Deutschlandstipendiums und ermöglicht es angehenden Ingenieuren, ihre Bachelor-, Master- oder Diplomarbeit im Unternehmen zu schreiben. Dabei profitieren sie vom Know-how der Kollegen und sie können die Labortechnik und Analyseausstattung in der Weimarer Nordstraße nutzen.“ Damit schließt sich der Kreis um die mitteldeutschen Leuchttürme – oder, wie es der Chefredakteur Karsten Hintzmann vom Magazin WIRTSCHAFT + MARKT formuliert hat – der Unternehmen, „die also heute schon zukunftsfähig und somit Implus- und Taktgeber für die Wirtschaft in ihrer Heimatregion sind.“
Weitere Informationen zu diesem Thema und verwandten Themen finden Sie auch in den folgenden Veröffentlichungen:
‚Schneller zur Marktreife – «Gute Ideen gibt es genug, wir müssen sie nur schneller vom Labor in den Industriemaßstab bringen.»‘, Statement Dr. Michael Jacob, Glatt Ingenieurtechnik GmbH, PDF, deutsch
Veröffentlichter Fachbeitrag: ‚Pulversynthese mit Puls: Beschichtetes Zirkonoxid für die Medizintechnik‘ PDF, deutsch
Veröffentlichter Fachbeitrag: ‚Keramische Rohstoffe aus dem pulsierenden Heißgasstrom‘, PDF, deutsch
Veröffentlichter Fachbeitrag: ‚Mit Pulversynthese zum neuen Batteriewerkstoff‘, PDF, deutsch